Wie gewohnt warfen wir den Toaster an und kochten uns Tee – So konnte auch dieser Tag mit dem obligaten Schwarztee mit Milch(pulver) und viel Zucker beginnen. Vergangene Nacht hatten wir wieder einmal seit langer Zeit einen Wachhund, der sich brav neben unserem Lastwagen platziert hat und uns zuverlässig vor allerlei Unbill geschützt hat.
Eigentlich dachten wir, dass die heutige Strecke mit einem Fingerschnipp zu bewältigen wäre und wir etwas mehr als eine Stunde bis nach Київ (Kiew) benötigten...aber wir machten die Rechnung ohne die unberechenbaren Strassenbauer und – unterhalter. Bis Кипти (Kipti) hatten wir eine tadellose Trasse...aber das waren auch nur ein paar Kilometer. Danach müssen wohl Spezialisten aus der Gegend von Saratov am typischen Saratover Flickenteppich gearbeitet haben...wir wurden durchgeschüttelt und mussten das Tempo auf ungewohnt tiefe 50 bis 60 km/h reduzieren.
Aber mit jeder Minute kam Київ (Kiew) trotzdem näher und wir freuten uns auf die bevorstehenden Hotelnächte, ein Badezimmer, das Ausruhen, den Stadtbummel und das Shopping.
Als die Agglomeration der Hauptstadt spürbar dichter wurde und die Korn- und Sonnenblumenfelder durch Vorstadtsiedlungen und Industriegelände abgelöst wurden, begannen wir, an der Strecke liegende Hotels zu suchen und fanden im zweiten Anlauf ein wunderbar an einem Seitenarm des Днепр (Dnjepr) gelegenes Etablissement namens «Галера» (Galera). Der Hotelbau liegt im Wasser auf einem Schiffsrumpf und es ist ein Strandrestaurant mit Swimmingpool, Strandliegen und einem kleinen Naturstrand angegliedert.
Lorenz meinte, als er von der Reception zurück kam, dass wir uns zum Abschluss unserer Reise zwei gute Zimmer verdient hätten und drückte mir die Schlüsselkarte zu einem «Suite» genannten grossen Zimmer mit Ausblick auf das Wasser und die gegenüber liegenden Schiffe in die Hand.
Der Rest des Tages war Ausspannen, Duschen, Schlafen, Informationen über die Stadt sammeln, ein wenig Fotografieren und gut Essen.
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